schade

schade
Schaden:
Das altgerm. Substantiv mhd. schade, ahd. scado, niederl. schade, aengl. sceađa, schwed. skada stellt sich mit dem anders gebildeten got. skaÞis »Schaden, Unrecht« zu einem im Got. und Aengl. bewahrten starken Verb, vgl. got. skaÞjan »schaden« und aengl. scieđđan »schaden«. Außergerm. ist vielleicht griech. a-skēthē̓s »unbeschädigt, unversehrt, wohlbehalten« verwandt. Das n der heutigen Nominativform ist aus den obliquen Fällen übernommen. Mhd. schade ist durch Verwendung in der Satzaussage auch zum Adjektiv geworden und hat sich so als nhd. schade »bedauerlich« erhalten. Das schwache Verb schaden »schädlich, nachteilig sein, Schaden zufügen« (mhd. schaden, ahd. scadōn, entsprechend aengl. sceađian, schwed. skada) ist vom Substantiv abgeleitet. Da dies für das Sprachgefühl nicht deutlich wird, tritt vielfach schädigen »Schaden tun, bringen« an seine Stelle (mhd. schadegen, schedigen, zum Adjektiv mhd. schadec »schädlich«), dazu die Präfixbildungen beschädigen »Schaden an etwas verursachen, schadhaft machen« und entschädigen »einen Schaden ‹angemessen› ausgleichen; Ersatz schaffen« (mhd. beschedegen, entschadegen, besonders in der Rechts- und Verwaltungssprache). Wie eine Präposition mit dem Genitiv wird unbeschadet »ohne Nachteil für« gebraucht (Kanzleiwort des 17. Jh.s, 2. Partizip zu dem heute veralteten »beschaden« »beschädigen«). Als Adjektive erscheinen schadhaft »einen Schaden aufweisend« (mhd. schadehaft »schädlich; ge-, beschädigt«, ahd. scadohaft) und schädlich »zu Schädigungen führend, nicht zuträglich« (mhd. schedelich, ahd. un-scadelīh). Jung ist Schädling »schädliches Tier, schädliche Pflanze« (19. Jh., für schädliche Tiere und Pflanzen). Zus.: Schadenfreude »boshafte Freude über das Missgeschick eines anderen« (16. Jh.); schadenfroh »voller Schadenfreude« (16. Jh.); schadlos (mhd. schadelōs »unschädlich, unbenachteiligt«; nur noch in »sich schadlos halten«).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • schade! — schade! …   Deutsch Wörterbuch

  • Schade — ist der Familienname folgender Personen: Birge Schade (* 1965), deutsche Schauspielerin Doris Schade (* 1924), deutsche Schauspielerin Georg Schade (1712–1795), deutscher Philosoph und Zeitungsverleger Hartmut Schade (* 1954), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Schade — Schade, n. Shade; shadow. [Obs.] [1913 Webster] Note: English words now beginning with sh, like shade, were formerly often spelled with a c between the s and h; as, schade; schame; schape; schort, etc. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • schade — Adj. (Grundstufe) drückt aus, dass man etw. bedauert Beispiel: Das ist sehr schade! Kollokation: schade um die Zeit …   Extremes Deutsch

  • schade — 1. Ich kann leider nicht mitkommen. – Das ist aber schade! 2. Schade, dass du nicht mitkommen kannst …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • schade — [Network (Rating 5600 9600)] Bsp.: • Schade, dass du gehst …   Deutsch Wörterbuch

  • Schade [1] — Schade s. Schaden …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schade [2] — Schade, 1) Johann Kaspar, geb. 1666 zu Kühndorf im Hennebergschen, studirte seit 1685 in Leipzig u. Wittenberg, hielt seit 1689 wie sein Freund A. H. Francke in Leipzig die sogenannten Collegia philobiblica u. wurde 1691 Diaconus an der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schade — Schade, Oskar, Germanist, geb. 25. März 1826 in Erfurt, gest. 30. Dez. 1906 in Königsberg, studierte in Halle und Berlin, lebte 1854–60 in Weimar, wo er mit Hoffmann von Fallersleben das »Weimarische Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schade — Schade, Oskar, Germanist, geb. 25. März 1826 zu Erfurt, 1863 1906 ord. Prof. in Königsberg; Hauptwerk: »Altdeutsches Wörterbuch« (2. Aufl. 1872 82) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schade — 1. Alt (verheylt) schäden bluten leicht. – Franck, II, 208b; Gruter, I, 4; Petri, II, 12; Henisch, 431, 1; Eyering, I, 58 u. 389; Schottel, 1115b; Simrock, 8799; Körte, 5238. 2. Alte Schäden brechen leicht auf. – Eiselein, 542. 3. Alte Schäden… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”